Pressespiegel
(ausgewählte Artikel)
‚Hexenwald und Zaubersocken‘ 1994
„… ‚Hexenküche, Hexenkessel, Hexentisch und Hexenkessel… Hexen hexen Kinder weg! Hexen essen Katzendreck!‘ – 25 Kinder in der Liedbachschule stampfen im Rhythmus und schreien, was das Zeug hält… Theaterpädagoge Lutz Pickardt will das Buch zum Leben erwecken. Mit Gefühlen, mit Energie, mit Stimmen und mit Rhythmus. Denn das alles steckt ja in den Geschichten drin… Das Wortabenteuer war ein voller Erfolg… Und die Kinder? Ihnen macht die neue Leseerfahrung ganz offensichtlich Spaß..“ [Hellweger Anzeiger 5.11.1994]
‚Lust auf Liebe‘ 1995
„…bemerkenswert, was 23 Schüler und Schülerinnen… auf die Werkhofbühne brachten. Unter dem Motto ‚Lust auf Liebe‘ hatten die Jugendlichen aus vier Nationen ein Theaterstück aus dem Boden gestampft, das sich sehen lassen konnte…. Die Aufführung hat sich zu einer richtigen Party entwickelt. Besucher und Akteure haben den Erfolg gemeinsam gefeiert.“ [Westfalenpost 11.12.1995]
‚Wild Love‘ 2000
„…’Ich will nicht sein so wie ihr mich wollt‘ – dieser ‚Song‘ war Programm für den Workshop ‚Wild Love’… Romantik ist keinesfalls out. Nach einer Trennung hört man Sätze wie: ich vermisse seine Zärtlichkeit, die gemeinsame Zukunft mit ihm… aber auch Fragen wie ‚kann man lieben und hassen zugleich?‘ Jedenfalls: Offenheit ist angesagt… Das lässt hoffen auf eine doch gar nicht so gleichgültige Jugend. Der heftige Beifall zeigte, dass der Nerv der Kids getroffen wurde.“ [Westdeutsche Zeitung in Kempen, 11.04.2000]
‚Mask over Bosnia‘ 2000
„Die Ergebnisse, die die Workshops vorzuzeigen hatten, waren erstaunlich… Vor dem Hintergrund der Kriegserfahrungen… kam allerdings dem Stück der Theatergruppe das größte Gewicht zu: Mit entsetzlichen Fratzen als Masken zeigten die Jugendlichen in pantomimischen Bildern, wie sich aus Angst, Vorurteilen und Minderwertigkeitsgefühlen Hass und Aggression entwickeln können. Nur ein mutiges Experiment – der Schritt aufeinander zu – kann aus der Einsamkeit heraushelfen, verdeutlichte die Gruppe mit ihrem Stück – und erhielt dafür großen Applaus von allen Anwesenden..“ [General-Anzeiger 10.08.2000]
‚Lieb oder Stirb‘ TramTanzTheater 2000
„Die tragische Geschichte um Liebe, Hass und Verzweiflung wurde durch ‚Romeo und Julia‘ von William Shakespeare inspiriert. Es wirkt jedoch nicht wie ein lauwarmer Aufguss alter Ideen, nein, es fesselt durch Aktualität, es zeigt den sinnlosen Hass und die sinnlose Gewalt gegen Ausländer… Die Spieler zeigten schauspielerische Leistungen der Spitzenklasse…“ [WAZ 12.12.2000] „Die Hertener Darsteller im Alter von 8 bis 77 Jahren bearbeiteten eindrucksvoll den Romeo-und-Julia-Stoff und präsentierten in ihrem Stück verschiedene, generationenabhängige Sichtweisen über Fremdenfeindlichkeit.“ [RZ, 7.02.2001]
‚Lebensrausch und Totentanz‘ 2001
„Lutz Pickardt ließ die Mädchen durch freie Assoziation, Bewegung und Fotografie der Erfahrung von Tod und Leben nachspüren und bündelte dies in einem eindrucksvollen Bewegungstheater… Scheinbar ohne Scheu, empfindsam und hochkonzentriert, spielten die Mädchen und erlebten so Religionsunterricht einmal ganz anders…“ [Waldkraiburger Nachrichten 10.04.2001]
‚Kinder der Nacht‘ 2001
„Ein außergewöhnliches Theaterprojekt fand am Donnerstagabend im Lukas-Zentrum seinen Abschluss. In ‚Kinder der Nacht‘ brachten zwölf Pflegeschüler das Schicksal um zwei todkranke Patienten auf die Bühne. Über 50 Minuten verbreitete das Ensemble um den Dortmunder Theaterpädagogen Lutz Pickardt eine beklemmend realistische Atmosphäre. Die intensive Darstellung der Krankenpflegeschüler ließ schnell vergessen, dass keine Profis auf der Bühne standen. Als das Schicksal der beiden Hauptfiguren Anna und Franzi besiegelt war, schluchzte das Publikum gemeinsam mit den Laiendarstellern. Für die außergewöhnliche Leistung erntete das Team aus insgesamt 20 Schülern tosenden Beifall der über 100 Gäste im Lukas-Zentrum.“ [WAZ 23.06.2001]“Tränen, Beifall und natürlich massenhaft Gratulationen bekamen die Laienschauspieler der Pflegeschule für ‚Kinder der Nacht‘ im Lukaszentrum. Ihre eindringliche Darstellung hatte voll überzeugt… Hier steckt viel persönliches drin.‘ Als Alternative zum Unterricht in der Pflegeschule wurde das Theaterprojekt begeistert von allen Teilnehmern aufgenommen. Die Überlappung von Kunst und Realität hatte Pickardt besonders an dem Projekt gereizt….“ [Cocktail (WAZ,NRZ,WR,WP,IKZ) 29.06.2001]
‚Jenny‘ TramTanzTheater 2001
„Ein Stück Pubertät lebensnah auf die Bühne gebracht… Schnell war das Publikum von dem Geschehen auf der Bühne gefesselt.. Jennys besorgte Mutter, die die Tochter mit ihrer Liebe fast erdrückt, der Vater, der meint, sein Kind brauche eine starke Hand und schließlich Jenny, die eigentlich nur ihre Ruhe will: Solche Situationen kennt wohl jeder, der mal in der Pubertät war, und so entlockte die eine oder andere Szene so manchem Zuschauer ein wissendes Lächeln… Begeistert zeigte sich das Publikum vor allem von der Darstellung der liebenswerten Stadtstreicherin Betty, der Jenny auf der Reise zu sich selbst begegnet…“ [WAZ 10.12.01]
„‚Abhauen, nur weg von hier‘ denkt Jenny, als 14jährige geplagt von verständnislosen Eltern und Lehrern, von zickigen Freundinnen und der verlorenen ersten, großen Liebe… Jenny packt ihre Sachen und landet in Berlin auf der Straße, zwischen Obdachlosen, Säufern und Drogenabhängigen und gerät später dann gar in die Fänge einer Satanistensekte… Den Generationenkonflikt hat das ‚TraumTanzTheater‘ zum Thema gemacht. Die Schauspieler im Alter zwischen 14 und 78 Jahren brachten ihn lebensnah auf die Bühne. Szenenapplaus war ihnen dabei sicher… Jenny, glaubwürdig dargestellt von Jennifer Kant, findet dann doch ihren Weg: Stadtstreicherin Betty, die das Publikum mit Herz und Berliner Schnauze begeistert, hilft ihr beim Ausstieg aus der Sekte und gibt ihr für ihr weiteres Leben den entscheidenden Rat: ‚Frag nicht die Welt wie Du fühlen oder handeln sollst. Folge Deinem Herzen!’“ [Hertener Allgemeine 11.12.01]
‚Rap ‚o Mania – eine Rap-Side-Story‘ 2002
„Die Rap-Side-Story thematisiert soziale Unterschiede: Während ihre Gegner eher aus der Mittelschicht kommen, lebt die ‚Underground Crew‘ praktisch im Müll… Rap total: Die Form des Musicals bot Raum für Schauspielerei und Rhythmus. … Mit Standing Ovations belohnten die Zuschauerinnen und Zuschauer das Engagement der jungen Darsteller, die nicht nur mit schauspielerischem, sondern auch mit musikalischem Talent überzeugten:“ [Hertener Allgemeine 25.09.02]
„Die jungen Talente zeigten viel Temperament: Eine temporeiche Mischung aus William Shakespeares ‚Romeo und Jukia‘ und Leonard Bernsteins ‚West-Side-Story‘ brachten die jungen Schauspieler auf die Bühne… 16 Jugendliche glänzten bei der Premiere des Rap-Musicals ‚Rap ‚o Mania’… Die meisten Darsteller feierten aber nicht nur mit dem Musical Premiere: Viele von ihnen standen zum ersten Mal auf der Bühne. Mitreißendes Temperament bewiesen die beiden Bandenführer, herzergreifend spielte das Liebespaar. Doch nicht nur das Publikum zeigte sich nach der Vorstellung begeistert: ‚Es war einfach super-super-gut‘ schwärmt Sonat Mutlut“ [WAZ 25.09.02]
‚ANGSTHASEN‘ TraumTanzTheater 2002
„Aus Angst wird Theaterbegeisterung: Projekt wendet sich ernsten Themen zu und begeistert Laiendarsteller für die hohe Bühnenkunst… Es ist ein Tag im Sommer. Auf der Wiese spielen Kinder, Frauen sonnen sich, ein Musiker spielt auf der Gitarre. Plötzlich ertönt ein Gong, die Szene erstarrt: Eine Frau liest aktuelle Schlagzeilen über Vergewaltigungsopfer vor. Dann wird es dunkel… Eins ist den Szenen fast immer gemeinsam: In einer normalen, fast fröhlichen Alltagssituation entsteht ein Bruch, mal durch eine Aussage im Spiel, mal durch ein gezieltes Zeichen, das die Szene erstarren lässt… ‚Selten haben Lachen und Weinen so nah beieinander gelegen‘ fand auch Brigitte Surmann, die die Gesamtleitung des Workshops hatte. Die 8jährige Luica Olk war begeistert vom Projekt. ‚Ich will Schauspielerin werden‘ sagte sie und fühlte sich auf der Bühne in ihrem Element. Wie ein Profi meisterte sie die Szene, in der sie Patientin in einem Krankenhaus war: Als sie ihre Sachen schon für ihre Heimfahrt gepackt hatte, kam der schockierende Bruch: Diagnose Krebs… Zum Schluss allerdings wurde das Publikum nicht mit der Beklemmung entlassen: ein Lied (Musik: Michael Machnik) löste die Stimmung mit einem lebensmutigen Text wieder auf.“ [Hertener Allgemeine 05.11.02]
‚Spiel auf Zeit‘ 2003
„Nach rund 75 Minuten ist die Show zu Ende – und das Publikum applaudiert begeistert. Beim abschließenden Titel ‚Spiel auf Zeit‘ gibt es für die Darsteller stehende Ovationen als Dank für eine Aufführung, die nicht nur mitreißend war, sondern auch nachdenklich gemacht hat. Die Arbeit hat sich gelohnt. Inszenierung und Musik können sich sehen bzw. hören lassen; Sandra, Farouk, Kira, A.J. und ihre Mitspieler und Rapper haben alles rausgelassen – ihre Rollen glaubhaft und einfühlsam rübergebracht.“ [Presseinformation der Stadt Witten 16.03.03]
„In Bomberjacken und Springerstiefeln kommen sie durch den Zuschauerraum. „Ausländer raus“, schallt es ein Dutzend Mal durch den Wittener Saalbau. Dann werden Flugzettel verteilt, auf denen von einem „vollen Boot“ die Rede ist und von „Sozialschmarotzern“. Während Deutschland den Superstar suchte, probten zwölf junge Leute in Witten ganz ohne Öffentlichkeit… Um vor der kritischen Zielgruppe zu bestehen, kommt es auf die „Street Credibility“ an, die Authentizität des Gezeigten… Jugendsprache wirkt nicht abgeguckt und nachgesprochen, sondern geht den Darstellern ganz natürlich über die Lippen… Dazu kommt die Wortakrobatik der gerappten Reime, die einfach Spaß machen: „Wenn ich mir´n Kanak pack, verdrück ich ihn wie´n Tictac“, rappt Anführerin Tina (Mandy Chahine), und die Chefin der anderen Gang (Aischa Moussa) kontert „Also Skinhead stepp nicht in meinen Sektor, sonst komm ich und fress dich wie Hannibal Lector.“ [Westfälische Rundschau 16.03.03]
„Rap-Musical begeistert: Aufgerissenen Mündern folgt stehender Applaus. Stehend applaudierten über 500 Gäste im Saalbau nach der Premiere von ‚Spiel auf Zeit‘. Das Rap-Musical zeigt ungeschminkt das Schicksal einer jugendlichen Liebe zwischen Gang-Aktivität und Rassismus… Die unbequeme Liebesgeschichte zwischen dem Marokkaner Farouk (Martin Niewendiek) und der einsamen Sandra (Franziska Pluschke) geht in ihrer authentischen Inszenierung unter die Haut. Mit knallharten Worten werden jugendlicher Gruppenzwang, verzweifelte Identitätssuche und schwere familiäre Hintergründe auf der Bühne vorgeführt.“ [WAZ 17.03.03]
„Das Rap-Musical ‚Spiel auf Zeit‘ von Lutz Pickardt und Gandhi Chahine („Sons of Gastarbeita“) feierte… eine gelungene Premiere. 12 Jugendliche aus Witten und Umgebung boten dem Publikum eine überzeugende schauspielerische, musikalische wie tänzerische Umsetzung der Geschichte zweier verfeindeter Cliquen innerhalb der Hip-Hop Kultur. Die Laien-Schauspieler trafen mit der Story den Nerv des überwiegend jungen Publikums, ihre Gefühle und Konflikte. Der Erfolg: Sie applaudierten stehend bis zum Abwinken.“ [Ruhrnachrichten 17.03.03]
‚YASEMIN‘ Deutsch-Türkisches Jugendtheater 2004
„Eine Liebe zwischen den Welten“: ein Theaterstück, das scheinbar eine epische Trivialromanze verspricht. Tatsächlich spielt „Yasemin“ mit einem Problem aus unserem Alltagsleben vor der Haustür. Es ist die Geschichte von Jan (Robert Machulik) und Yasemin( Elif Bayazit). Ein türkisches Mädchen aus traditionellem Elternhaus, das sich bis über beide Ohren in einen deutschen Jüngling verliebt. Drei Monate hat sich eine junge Theater-Truppe mit 13 Nachwuchs-Mimen für genau diese Geschichte ins Zeug gelegt. Es gab begeisterte Ovation, …Im Laufe des Stückes wird klar, dass nicht unbedingt Profi-Schauspieler von Nöten sind, ein ansprechendes Theater zu gestalten. Es ist ein Stück, das seine großen Trümpfe aus seiner interaktiven Erzählweise zerrt. Diffuse Lichtspiele erhellen die Kirche. Mit dramatischer Musik unterlegte Zitate und historische Fakten erläutern zu Beginn den Nährboden für Vorurteile und skizzieren so, wie Angst vordem Fremden geschürt wird. Auch Bezüge zur Terror-Welle und der Irak-Krieg werden nicht ausgespart…. Regisseur Lutz Pickardt spielt mit den Vorurteilen, zeigt die „dummen Sprüche“ aus dem Klassenzimmer. Die zickigen und verletzenden Worte aus der Mädchentoilette in der Diskothek – ohne zu zensieren. Lobenswert, auch weil das Stück zwischen den Zuschauern in den Gängen lebendig wird….“ [WAZ Oberhausen 26.04.04]
„Junge Deutsche und Türken machen aus der Kluft zwischen den Kulturen Theater… Mit wenigen Requisiten und witzigen Ideen gewährte die Theatergruppe Einblicke in den Alltag der beiden Jugendlichen und stellte kulturelle Unterschiede heraus. Das Bewusstsein über ihre unterschiedlichen Traditionen schärft sich schleichend, als sich Yasemin und Jan ihre Liebe gestehen. Es kommt zu Konfrontationen mit den Freunden und Familien der Beiden… Das Mädchen flüchtet sich in Notlügen, Jans Umfeld reißt derbe Sprüche…. In ihrem inneren Konflikt zwischen Familientradition und freier Selbstentfaltung gesteht Yasemin ihrem Vater die Beziehung zu Jan – und wird von ihrer Familie verstoßen. Erst nach einem Selbstmordversuch des Mädchens wird Jan das Ausmaß der Unterschiede bewusst: „Ich verstehe dich nicht“, sagt er – und reicht ihr dennoch die Hand… Mit sehr überzeugenden schauspielerischen Leistungen haben es die 13 Darsteller geschafft, ein brisantes weltpolitisches Thema jugendgerecht aufzubereiten“ [NRZ Oberhausen 26.04.04]
‚Verrückte Welten‘ TraumTanzTheater 2004
„Wenn blinde Kuh Beslan überspielt: Was ist normal, was ist verrückt? Die Frage stellten sich die Darsteller des „Traumtanztheaters“. Am Sonntag präsentierten sie im Bürgerhaus Herten ihr Theaterstück ‚Verrückte Welten‘ …. Das Publikum reagierte betroffen, das Stück regte aber auch zum Lachen an. Für ihren schauspielerischen Einsatz erhielten die Darsteller im alter von 8 bis 48 Jahren und auch Musiker Michael Machnik (Klavier und Gitarre) viel Applaus “ [WAZ 15.11.2004]
„Verrückt und richtig gut: Das TraumTanzTheater zeigt eine beachtliche Leistung… Gespannte Stille, befreites Gelächter und viel Applaus belohnte die Darsteller, die mit ‚Verrückte Welten‘ alles andere als seichte Unterhaltung boten… Was ist normal, was ist verrückt..? Aufstehen, zur Arbeit fahren, nach Hause zurück, fernsehen, schlafen, aufstehen, frühstücken… Im Irak ist Krieg, in Russland werden Kinder zu Geiseln, hier spielen Kinder blinde Kuh. Alles normal, alles verrückt? Die Beschreibung passt. Doch von außen darf man sagen: Sie muss ergänzt werden. Was die Laien leisten, ist wirklich gut. Die Identifikation mit den wechselnden Rollen funktioniert bestens… die Anleihen ans Bewegungstheater sind gekonnt. Das Publikum ist begeistert… “ [Hertener Allgemeine 16.11.2004]
‚Metamorphosen‘ Theaterlabor Bochum 2006
„Das „Theaterlabor“ zeigt „Metamorphosen“, eine intensive Studie über Leben und Sterben in der Gymnasialkirche des Petrinums. Die Bühne wurde zur Spiegelfläche menschlicher Befindlichkeiten: Mit grünen OP-Hauben als Gesichtsmasken zu Beginn der Performance, im Altarraum und zwischen den Bankreihen inszenierten die sieben Darsteller und ein Musiker mit Leidenschaft und Spielfreude ihr Theaterexperiment „Metamorphosen“. Am Anfang der knapp einstündigen Aufführung stand das Sterben. Die langsame Auflösung, der allmähliche Verlust der Sinne, das langsame Entfernen von Körper und Seele aus der Gegenwart wurde in ruhigen, fast nüchternen Worten vorgetragen. … Die große Liebe, der unendliche Enttäuschung folgt, die Sorge um die Existenz, Hoffnungen und Enttäuschung eines jungen Paares waren Momentaufnahmen des Spiels. Die Sprache blieb ein sparsam eingesetztes Stilmittel. Gestik und Bewegung, Mimik und stumme Erstarrung übermittelten ausdrucksstark die entscheidenden Botschaften. Episodenhaft erzählt wurde von Augenblicken größten Glückes, von Trauer und von Ausweglosigkeit. Eine ebenso impulsive wie nachdenkliche Collage, die das Publikum sichtlich anrührte“ [WAZ Recklinghausen, 26. März 2006 ]
„Bei ‚Metamorphosen‘ fällt einem eher das Werk des römischen Dichters Ovid ein, doch in dem Stück, das vom Theaterlabor Bochum am Wochenende gespielt wurde, geht es um viel mehr: nämlich den ewigen Kreislauf des Lebens und des Todes…… Die Atmosphäre ist von Beginn an intim… Als das Stück mit der dem Bibelzitat ‚Alles hat seine Zeit‘ endet, sind die Zuschauer sehr bewegt. Sie müssen erst mal den Stoff verarbeiten… ein grosses Lob geht an die Schauspieler, die die Rollen glaubhaft darstellten “ [Marler Zeitung, 5.April 2006 ]
‚Wege durchs Labyrinth‘ Theater Dionysos 2006
„Fragen ohne Antworten: Seniorentheaterprojekt feiert Premiere im Theater Marl. Laienschauspieler und Profis bringen sehenswerte Produktion auf die Bühne […] In zwei Blöcke gegliedert veranschaulicht das Stück ‚Wege durchs Labyrinth‘ bei der Premiere im TM im ersten Teil professionell die Kindheit heutiger Senioren. Aufgewachsen im Krieg, gehörte das Spielen zwischen den Trümmern, plötzlich unterbrochen von lautem Fliegeralarm zum kindlichen Alltag. Auch die Kapitulation vor den Alliierten mitsamt weisser Gardine – als Flagge umfunktioniert – ist erinnerte Lebenszeit. Verbunden durch eine Zeitreise, die per Beamer an die Rückwand der Bühne projiziert wurde, fängt der zweite Block heutige Lebensbilder alter Menschen ein. Auf die Bühne gebracht werden Themen wie Krankheit und Tod, aber auch die plötzliche Sinnleere bei Eintritt in das Rentenalter, die Verlorenheit ohne einen geregelten Arbeitsalltag. Das Bühnenbild ist spärlich, auf dem Boden liegen lediglich ein paar helle Betonklötze, die je nach Bedarf Trümmer darstellen oder zu einem Bett oder Sofa umgebaut werden. Ansonsten ist alles schwarz. Ab und zu wird Musik eingespielt. „Wir haben versucht, der Innenwelt von älteren Menschen auf die Spur zu kommen. Was ihre Träume, ihre Sehnsüchte und ihre Gedanken zum Sinn des Lebens sind“, so Pickardt bei der Premiere. Antworten solle sein Stück nicht geben, nur zum Denken anregen. “ [WAZ, 09.12.2006]
„Eng zusammengekauert hocken sie im Bunker. In ihrem Blicken spiegelt sich nackte Angst. Ohrenbetäubender Sirenenlärm vervollständigt die bedrückende Kriegsszenerie. Mitten in die ausweglose Situation eines Bombenangriffs wird der Zuschauer hineinkatapultiert. Keine leichte Kost bietet das Theaterstück ‚Wege durchs Labyrinth‘. […] Doch nicht nur Krieg und Schrecken, auch die Liebe findet ihren Platz: Ein zartes Techtelmechtel in den Ruinen ist gleichermassen vertreten wie reifes Verliebtsein mit 70. Der Kreis schließt sich am Ende des Stückes, an dem die elf Akteure das Publikum mit persönlichen Fragen verabschieden “ [WAZ Vestival, 07.03.2007]
„Die Medien zeichnen vom Altern kein schmeichelhaftes Bild: Alte leisten nichts mehr, finden sich kaum mehr zurecht, sind häufig krank. Das Theaterprojekt nähert sich dem Thema auf ganz andere Weise: Was sind die Träume, was sind die Sehnsüchte der Alten? Was gibt Ihnen Kraft? Was hat ihr Leben und Denken geprägt, und worin sehen sie den Sinn ihres Lebens? […] Gleich mehrere Szenen beleuchten die Kriegs- und Nachkriegszeit. Schlüsselerlebniss sind für viele Darsteller das Lauschen auf die Sirenen, die Luftangriffe ankündigten, oder die Heimkehr der Väter aus dem Krieg. Regisseur Lutz Pickardt legt bei der Inszenierung weniger Wert auf die Psychologie der Figuren als auf die Symbolik eindringlicher Bilder…“ [Marler Zeitung, 27. November 2006 ]
‚Blüten im Moor des Vergessens‘ Theater Dionysos 2008
„Alle meine Entchen, schwimmen auf dem See, . . .” Klingt niedlich aus Kindermund. Wenn aber eine alte Dame das Liedchen in einer Endlosschleife vor sich hin trällert, wirkt das nur für Sekunden komisch. Dann zutiefst anrührend und tragisch. Soll es auch. Denn die singende alte Dame ist nicht tatsächlich dement noch lebt sie in einem Altersheim. Sie ist Mitglied im Marler Seniorentheater „Dionysos” und das will mit seiner neuen Produktion zeigen, wie es sein könnte, richtig alt zu sein.
Ein Schreckensszenario? Oder vielleicht doch eine entspannte Phase mit ganz viel Zeit für alle schönen Dinge des Lebens? Man wird sehen, im Leben und auf der Bühne. … Hartmut Preukschat (70) spricht … allen aus der Seele, wenn er sagt: „In dem Moment, wo ich spiele, gibt es das Alter nicht mehr.” …
Das Stück ist ein Prozess. Es erzählt die Geschichte von Jutta, die gerade ihren 65. Geburtstag gefeiert hat und jetzt ihren letzten Arbeitstag bei der Steuerbehörde begießt. Die Kinder sind groß, der Job erledigt, jetzt kann das Leben beginnen. Ausschlafen, verreisen, Freunde treffen, das Leben genießen. Doch die Zweifel folgen der Freude auf dem Fuß. Es ist eine Zeit der Veränderung. Darum benannte sich die Truppe auch nach Dionysos, dem Gott des Weines, der Fruchtbarkeit, des Wandels. „Wissen Sie, wo ich wohne?” brüllt eine Frau ins Parkett. Klingt nur im ersten Moment witzig. Auf dieses Stück darf man gespannt sein. “
[WAZ, 12. Januar 2008]
„Tante Rosa ist gut ‚drauf. 70 Jahre und kein bisschen leise rockt sie im pinken Glitzerfummel ausgelassen zu heißen Abba-Hits ab. „Du bist ja immer noch unternehmungslustig“, wundert sich ein jüngerer Partygast. Tante Rosa staunt: „Immer noch? Bin ich zu alt dafür?“ Und bringt das Spiel auf den Punkt: Was ist alt?
Die Laiendarsteller des ambitionierten Marter Seniorentheaters Dionysos feierten am Samstag im Makler Theater umjubelte Premiere mit ihrer neuen Produktion. Nach der theatralischen Studie ..Wege aus dem Labyrinth“, die die Vergangenheit alter Menschen ausleuchtete, stellen die neun Akteure im Alter zwischen 60 und 78 Jahren jetzt die Frage nach dem Status aller Menschen in der heutigen Gesellschaft.
Ein einsamer Rollstuhl dominiert die Bühne. Viel mehr Requisiten sollen während der zweistündigen Szenenrevue nicht hinzu kommen. Ein paar Tische noch, ein paar Stühle, der Rest ist Imagination. Die fällt dank der beachtlichen Präsenz der Laienspieler nicht schwer.
Pickardt inszeniert kleine Erzähl-Szenen, die den roten Faden bilden. Dazwischen gefriert das Spiel immer wieder zu einem Standbild ein. Einzelne Schauspieler treten aus dem Stück heraus und rezitieren an der Rampe. In anderen, berührenden Momenten verwandeln sie sich in einen Sprech-Chor oder in ein rhythmisch durch-choreographiertes Bewegungs-Ensemble. Jutta (Gloria Sommer), gerade 65 geworden, wird im Büro mit großem Trara in den Ruhestand verabschiedet. Dabei hetzen die Kolleginnen längst hinter ihrem Rücken: „Die saß doch hier schon seit Wochen in Rente.“ So schäbig kann Altwerden sein. Oder so traurig.
Tante Rosas Schwester rockt nicht mehr, sondern hockt nach einem Schlaganfall griesgrämig nörgelnd im Altenheim… oder so unakzeptiert. An alle Speckfalten soll er ‚ran, der Schönheitschirug. Oder so lächerlich. Eine 60-Jährige trägt das Kind ihrer Tochter aus. So krank auch. Eine Gruppe dementer Menschen bevölkert die Bühne („Ich habe einen Schlüssel. aber mein Haus verloren. Wissen Sie, wo ich wohne?“) Aber auch so lebensfroh. positiv. aktiv und kreativ. Herrlich, wenn Tante Rosa alias Brigitta Schröder sich im Tanze dreht, wenn Hartmut Preukschat, Urmina Kortemme. Anneliese Klaas, Gudrun Ruppel, Hildegard Schero und Peter Mü¬mann demonstrieren, was im Alter alles noch Spaß machen kann. Die Facetten, die die agile Gruppe auf die Bühne bringt, faszinieren in ihrer großen Bandbreite. Die Darsteller legen den Finger in die Wunden unserer Gesellschaft. Außerdem gilt es hier so manches schauspielerische Talent zu entdecken. Absolut sehenswert!“ [WAZ, 14. Januar 2008]
‚Die Verwandlung – Terror im Kopf‘2009
Was bewegt einen Selbstmordattentäter nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen zu töten? Handelt es sich dabei nur um religiöse Fanatiker, die in einer realitätsfremden Welt leben oder haben sie ein normales Familienleben? Die meisten Menschen stellen sich solche Fragen erst gar nicht. Zwölf Schülerinnen und Schüler des neunten und zehnten Jahrgangs Gesamtschule der Bockmühle jedoch haben versucht, die Menschen hinter den Attentätern zu entdecken. Dabei ist ein ergreifendes Theaterstück „Terror im Kopf” entstanden […]
„Man sagte mir, dass meine Cousine starb, man zeigt mir Fotos von ihrem Grab. Und wer war’s wohl? Wieder diese Amerikaner, lieber Gott, sag‘ mir, warum bin ich ein Afghaner?” – so rappt Ahmed-Darsteller Sinan Uckan und markiert damit den Wendepunkt der Handlung. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Ahmed ein normales Leben geführt. Er ist zwar Moslem. Doch stört er sich nicht an Religionsfragen und ist offen anderen Kulturen gegenüber.
So besteht seine Clique aus Menschen unterschiedlichen Glaubens und seine Freundin Laura ist Deutsche. Der Mord an seiner Cousine löst eine Spirale von Ereignissen aus, die den jungen Moslem immer weiter in den Abgrund führen soll. […] „Was die Jugendlichen hier zeigen, ist Alltag”, sagt Lutz Pickardt. Man müsse damit arbeiten und könne nicht davor wegrennen. Angelika Lemcke-Lokotsch teilt diese Auffassung: „Das Stück trifft mitten ins Herz, denn es gehört zum Alltag der Lehrer, mit diesen Problemen umzugehen”, betont die Gesamtschullehrerin. Sie schaut die Aufführung mit ihren Zehntklässlern und ist der Meinung, dass noch viel mehr Menschen das Stück sehen müssten. „Wir können nicht alle Probleme lösen”, gibt sie zu Bedenken. „Aber darüber reden, hilft weiter.”
Ahmed sitzt auf einer Bank auf dem nachgestellten Bahnsteig. Die Zuschauer hören laut und deutlich sein Herzklopfen. Neben Ahmed steht ein großer Koffer, den er immer wieder mustert. Auf einmal rennt Ilayda auf ihn zu und versucht, ihn von der Tat abzuhalten. „Ich bleibe hier”, sagt sie. „Spreng mich doch mit in die Luft! Drück den Knopf!” – Licht aus. [ WAZ, 29.07.2009]
‚Flucht‘ Theater- und Tanzperformance 2010
„Flucht“ lautete die Überschrift für eine ungewöhnliche Theater- und Tanzperformance, die heute in den Räumen des Kulturzentrums „kreuzer“ der Evangelischen Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim stattfand: Neun Jugendliche aus sechs Nationen hatten das hochaktuelle Thema unter professioneller Anleitung in beeindruckende und nachdenklich stimmende Sequenzen und Bilder umgesetzt. Fluchtgeschichten damals und heute: […] Gleich zu Beginn bellt ein Maschinengewehr, in rascher Folge sind Detonationen zu hören. Leiber stürzen übereinander, Menschen fliehen, werden doch getroffen. […]
Ali Rifai, Enes Tekin, Jacqueline Sieloff, Karolina Koletzko, Marcel Pietzka, Riven Wakilla, Rosa Koku, Ruken Durmus, Ting-Ting Wang: Sie spielen und tanzen Fluchtgeschichten. Sie nehmen die Zuschauer mit auf den Weg über die Grenze, über das Meer. Immer in der Angst, durch die Küstenwache entdeckt zu werden. Angekommen, müssen sie sich so gut einrichten wie es geht. Dabei wird schnell deutlich: Ihre Wünsche und Hoffnungen unterscheiden sich kaum von denen der übrigen Bevölkerung. Es sind Sehnsüchte nach einer guten Ausbildung, nach dem Traumberuf, nach Familie und nach Kindern. Was sie von den anderen unterscheidet, ist der Schmerz, den sie empfinden, wenn die Erinnerung sie überfällt: An das Haus in Bagdad, an Feste und Feiern daheim, an die Eltern, die zurückgelassen oder vielleicht sogar getötet wurden. Und sie machen die brutale Angst deutlich, unter der sie tagtäglich leiden: Angst davor, krank zu werden und nicht zum normalen Arzt gehen zu können. Angst vor Gewalt, vor Ablehnung, vor den Vorurteilen.
Nur zaghaft entwickelt sich Solidarität, gibt es neue Freundschaften, ja Liebe… Unter diesen Bedingungen erscheint schon eine Reise nach Berlin wie ein Besuch im Paradies – einmal frei sein und für einige Stunden die Luft der großen Einkaufswelt genießen, wie es doch alle so gerne wollen. Ob die Fluchtgeschichten des Zweiten Weltkriegs sich davon wirklich so gravierend unterscheiden? Leider vergessen die Menschen häufig allzu schnell… Das Ende ist schnell erzählt. Während des Aufenthaltes in Berlin lässt sich einer mit Drogen erwischen. Er reißt die ganze Familie mit, die abgeschoben wird. Nachts kommt die Polizei – und von allen Träumen bleiben zwanzig Kilogramm pro Person, die mitgenommen werden dürfen, und eine neue Fluchtgeschichte beginnt. [Ekir, 26.01.2011]
‚Traumwelten . . . Metamorphosen‘ Theater Dionysos 2012
Wohlfühl-zart und höllisch eindrucksvoll: In seiner sechsten Produktion spielt das Seniorentheater Dionysos „Traumwelten . . . Metamorphosen“.
Manche werden weise… „Was passiert in der letzten Lebensphase“, so beschreibt Lutz Pickardt den Ausgangspunkt der gemeinsamen Proben, „wenn sich das Leben vom Körper in den Geist verschiebt?“ Manche werden weiser; andere werden dement. Und die Höllenszene mit „Nein, nein, nein!“-Geschrei soll diese zu Ängsten verengte Welt des Verlustes anschaulich machen.
Poetische Elemente und Bewegungstheater sind Teil der elf Szenen, die nur durch das große Thema miteinander verbunden sind. „Diese Fragen der Lebensbilanz gehen uns sehr nah“, sagt Iris Land, neu bei Dionysos. Bernd Nowicki betont ergänzend: „Wir machen Kunst – keine Therapie.“ Diese „rote Linie“ wolle niemand überschreiten.
So sei die 90-minütige Aufführung der „Traumwelten“ auch durchaus für junge Zuschauer geeignet. Schließlich spielt dieses jugendfrische Seniorentheater die gesamte Bühnen-Palette: von erschreckend bis komisch, von lebensnah bis experimentell – und immer unterhaltsam. [WAZ, 13.09.2012]
‚heimatwechsel‘ - Theater meets Hip Hop und kurdischen Gesang 2012
Sehr viel läuft über Musik. Der türkische Rapper Sinan repräsentiert in seinen Songs Westliches: „Kaufen, kaufen, kaufen – das ist das neue Glück“., so lautet einer seiner Titel. Der kurdische Sänger Rizkar steht für Tradition, er singt (a capella) aus Heimweh, über Freiheit und Sehnsucht. Im Finale treten sie zusammen mit dem Lied „Zwischen den Welten“ auf. „Sie haben einen ähnlich tiefen Zugang, die selbe Leidenschaft, aber ganz andere Musik“ sagt Pickardt. […]
Burhan (20) ist in Essen Altendorf aufgewachsen. „Am Anfang kannte ich hier keinen, nun ist so, als wenn wir alle zusammen groß geworden wären“. […] „Gerade weil wir uns stärken, trauen wir uns was zu. Und wenn ich Rollen spiele, dann ist das eine Art, mich kennenzulernen. Wie gehe ich mit der Aufgabe um, wie spiele ich mit anderen? Man denkt über sich nach“ sagt Farhad aus Syrien […]
Im Stück symbolisiert das Brüderpaar unterschiedliche Typen. Yusuf ist aufgeschlossen, mutig, Shevan kommt nicht klar, hat Heimweh. Pickardt: „Wir haben alle Ängste und Sorgen in uns, einer ist nicht besser als der andere. Es geht nicht um Wertung, sondern um tieferes Verstehen: nicht vorschnell urteilen, sondern nachvollziehen, was in einem Mitmenschen vorgeht. Zu versuchen, sich in seine Lage zu versetzen, in seine Haut zu schlüpfen, um begreifen zu können warum er so ist wie er ist…“ [Aus dem Essener Westen, 2012]
‚Die Natur des Bösen'. Theeater Dionysos 2013
Im Mittelpunkt der Aufführung standen die Missstände der Welt und das persönliche Leiden. So ging es um Themen wie Massentierhaltung, Billiglöhne, Kinderpornoskandale und die NSA-Affäre, aber auch um Neid, Eifersucht und Egoismus im engsten Sozialkreis. Bei einem kriminellen Übergriff in einem U-Bahnwaggon zeigte die Gruppe auf der Bühne verschiedene Lösungen auf, wie stark sich Zivilcourage im Alltag auswirken kann. Immer wieder taten die Schauspieler ihre Gedanken ihrer Rollen dem Publikum kund und ermöglichten Pro-Contra-Diskussionen mit den Besuchern. So tauchte das „Böse“ in dem rund siebzig-minütigen Stück in den unterschiedlichsten Gesichtern auf. Die 45-79jährigen Schauspieler überzeugten das Publikum mit ihrer Vitalität und den ausgefeilten Dialogen. Die Theatergruppe Dionysos hat mit ihrem mittlerweile siebten Stück ihre Professionalität deutlich unterstrichen…“ [Marler Zeitung, 10.09.2013]
'ParadiseNOW' - mit Refugees und Tänzer/innen der Hip Hop Academy Hamburg 2015
„Stück ‚Paradise NOW‘ im Kulturpalast Billstedt bewegt Zuschauer. […] Jedes Jahr flüchten Jugendliche aus der ganzen Welt, um in Europa ihre neue Heimat zu finden, häufig ohne Eltern, große Geschwister oder andere Bezugspersonen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Krieg, Armut, Unterdrückung, die Suche nach einem besseren Leben. Was sind ihre Träume, Sehnsüchte, Ängste, Phantasien? … Genau um diese Fragen geht es im Projekt ‚Paradise NOW‘, das mit Sprechtheater, Bewegung, Tanz und Musik umgesetzt wurde. Jugendliche aus Afghanistan, Somalia und dem Iran begegnen dabei Jugendlichen aus Deutschland, die hier aufgewachsen sind […]
Neben Szenen, die in einem Jugendzentrum spielen, wird auch – in einer Art Rückblende – auf eindrucksvolle Art das Kriegsgeschehen auf der Bühne und im Saal nachempfunden. Diese Momente hinterliessen bei vielen Zuschauern den stärksten Eindruck: „Das war sehr bewegend, da wurde mir erst deutlich, was ihr erleben musstet“ sagte eine Besucherin im anschließenden Publikumsgespräch mit den Darstellerinnen. Ein jugendlicher Zuschauer bemerkte: „Ich war richtig geflasht, das habt ihr super toll gemacht. Eine sehr mutige Darstellung, vielen Dank dafür“. […]
Viel Szenenapplaus erhielten auch die Tanzeinlagen zu der gespielten Hip Hop Musik, Darsteller Sadegh Bayat präsentierte sogar einen Rap aus Afghanistan.“ [Hamburger Wochenblatt, 04.03.2015]